Sonntag, 13. September 2015

Es kommt halt manchmal anders, als man denkt...

Nun ist bereits die 2. Woche vorbei gegangen und ich melde mich mal wieder mit neuen Fotos und Geschichten.

José Carlos übt die Zahlen
Das Leben hier ist einfach komplett anders - das ist auf der einen Seite echt aufregend und cool, kostet mich andererseit auch ab und zu die ein oder anderen Nerven.

Am Freitag beispielsweise sind Franzi und ich im Gepäck mit José Carlos und Julio nach Chosica zur Therapie aufgebrochen. Was wir nicht wussten: für die Sprachtherapie braucht die Therapeutin ein Arbeitsheft, das wir natürlich nicht dabei hatten. Anstatt die Therapie also irgendwie anders durchzuführen, wurden wir weggschickt und sollen doch bitte am kommenden Montag mit dem Arbeitsheft wieder kommen.

Das schöne Pediatrieoutfit, das beim Füttern von Yasmin ein Muss ist :-D
Außerdem geht es für Julio montags und mittwochs zur Physiotherapie. Allerdings gibt es hier nicht so etwas wie eine Sprechstundenhilfe: hier reicht einfach jeder das Patientenblatt persönlich ins Behandlungszimmer und dann wird dieser Stapel von der Physiotherapeutin von oben nach unten abgearbeitet. Es kann durchaus mal vorkommen, dass man 2 Stunden warten muss und auch der ein oder andere Patient, der nach uns gekommen ist, vorher dran genommen wird, weil die Patientenblätter wohl etwas durcheinander geraten sind.

Auf dem Weg nach Lima mit Jazmin und Jean-Pierre
Was Herausforderung und Spaß zugleich ist, ist die Arbeit mit den Kindern.
Denn die haben es wirklich nicht leicht: alle Kinder tuen sich schwer mit dem Sprechen und können noch nicht selbstständig auf Toilette gehen. Sie kommen aus teilweise desaströsen familiären Verhältnissen und brauchen viel Geduld und Liebe.
Da ich bis dato nicht der größte Experte im Umgang mit Kindern war, lerne ich eigentlich jeden Tag dazu.
Das fängt im Umgang mit dem schlitzohrigen Julio an, der immer seinen Willen durchsetzen möchte und hört beim Trösten vom 2-jährigen Jean-Pierre auf, der einfach keine Lust mehr hat, Laufen zu lernen :-D Es gibt aber auch so viele schöne Momente, beispielsweise wenn José Carlos freudestrahlend nach der Schule auf einen zu gelaufen kommt und einem um den Hals fällt!


Christina hat auf das "Peace" Foto bestanden :-D


Christina, eine der Patientinnen, hat uns diese Woche verlassen, um zu ihrem Sohn zu ziehen, nachdem sie mehrere Jahre hier im Hogar gelebt hat und wieder gesund geworden ist :-)






Über das Wochenende und die Geschichte zu der Überschrift von diesem Blogeintrag:

Mein peruanisches Leben sollte ab Freitag etwas sportlich werden (kaum zu glauben), denn wir wollten mit der Apothekerin Elo das erste Mal ins nahegelegene Fitnessstudio gehen. Allerdings hat mir da der Fisch vom Mittagsessen einen Strich durch die Rechnung gemacht, da er ein vernichtendes Urteil von meinem Magen bekommen hat :-D. Somit bin ich auf halbem Wege zum Fitnessstudio wieder umgekehrt.
Mein Essen auf der Mistura: ein halbes trockenes Brötchen
Schlimm war die Magenverstimmung vor allem, weil wir am Samstag nach Lima zur "Mistura" gefahren sind. Das ist eine Veranstaltung, bei der es alle möglichen peruanischen Köstlichkeiten aus allen Teilen Perus gibt. Da ich immer noch keinen Appetit hatte (was echt was heißen soll :-D), bin ich leider nicht in den Genuss des vielfältigen köstlichen Essens gekommen. Aber das hole ich wann anders nach! Trotzdem war es ein sehr schöner Tag und Franzi & ich haben abends auch ein bisschen zu spanischen Chartsliedern getanzt.


Fotos von der Mistura:



Fisch mit frittierter Banane, Zwiebeln und Nüssen

Schwein (hier Chancho genannt) wird traditionell entweder unter der Erde gegart...
 ...oder über dem offenen Feuer gebraten

So sieht das dann verzehrfertig aus :-)

Zweierlei frittierte Kartoffeln mit einem süßen Sirup
Traditionelle peruanische Tänze gab es auch
62. Jubiläum von Ricardo Palma: 

Außerdem feierte an diesem Wochenende der Ort (Ricardo Palma) seinen 62. Geburtstag. Zu diesem Anlass schallt schon das ganze Wochenende peruanische Musik bis tief in die Nacht durch die Straßen.
Heute gab es einen Wettbewerb, bei dem traditionelle peruanische Tänze aufgeführt wurden:


Das Schaf hat auch mitgetanzt :-D

Die kritische Jury

Die Preise für die Sieger: Lebensmittel
                                                         Viele Grüße aus der Ferne :-)

2 Kommentare:

  1. Hallo! Wie schön, dass du uns alle mit vielen Fotos und Geschichten auf dem Laufenden hältst! Ist ja unglaublich, wie viel du schon erlebt hast, du bist ja sehr aktiv in der Arbeit und Freizeit. :-) Die Kartoffeln mit Sirup sehen sehr lecker aus, ich hoffe, dein Magen hat sich mittlerweile wieder beruhigt. Ich wünsche dir eine gute dritte Woche, die bestimmt genauso aufregend und unerwartet wird wie die ersten beiden. Liebe Grüße auch von Sebastian!
    Andrea

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  2. ...und wie schön, dass du immer fleißig kommentierst. Das ist echt sehr cool :-)
    Meinem Magen geht es wieder ausgezeichnet. Sowas bekommt eigentlich jeder mal, der hier für längere Zeit bleibt ;-)
    Schöne Grüße an Sebastian zurück!

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