Sonntag, 15. November 2015

Cajamarca

Letztes Wochenende ging es ins weit entfernte Cajamarca, der erste längere Wochenendtrip! Donnerstag haben Franzi und ich uns auf nach Lima gemacht, um uns dort mit dem Reisebus nach Cajamarca zu fahren. 16 Stunden hat die Fahrt gedauert, aber die Busse hier sind echt super und die Fahrt verlief echt unproblematisch. Davon könnten sich die deutschen Reisebusse mal eine Scheibe abschneiden: jeder Sitz hat seinen eigenen Bildschirm zum Filme gucken und auch für meine (hier überdurchschnittlich langen) Beine war genug Platz :-D. So sind wir Freitagmorgen angekommen und wurden von meiner Freundin Jana, die dort auch einen Freiwilligendienst macht, empfangen. Dann sind wir erstmal losgezogen, um Cajamarca kennenzulernen.

Um die Aussicht über ganz Cajamarca genießen zu können, ging es 300 Steintreppen hoch auf den Apolonia-Hügel.
Aussicht au Cajamarca

Ein bisschen zur Geschichte:

Cajamarca ist für die Geschichte Perus keine unbedeutende Stadt. Hier wurde nämlich das Schicksal des Inka Reiches am 26. Juli 1533 besiegelt. Wer die genauen Hintergründe wissen möchte, kann hier reinschauen: http://www.wasistwas.de/archiv-geschichte-details/francisco-pizarro-und-die-schlacht-gegen-das-inkareich.html  oder sich auf Wikipedia unter diesem Link informieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Cajamarca  (die Geschichten weichen voneinander ab, um das Ereignis ranken sich verschiedene Legenden).

Hier die Kurzfassung:

Im Jahr 1532 traf der spanische Eroberer Franzisco Pizarro mit 180 Soldaten und 60 Pferden in Cajamarca ein und wurde sehr nett von dem Inka-Herrscher Atahualpa empfangen. Da die Inka-Heere mit geschätzten 30.000 Soldaten in der deutlichen Überzahl war und auch den "Heimvorteil" hatten, wiegte sich das Volk in vermeintlicher Sicherheit. Während eines Treffens Pizarros und Atahualpa eröffneten die Spanier das Feuer auf die fast unbewaffneten Inka-Krieger und es kamen in nur einer einzigen Nacht Tausende ums Leben. Der Inka-Herrscher wurde von Pizarro gefangen genommen. Dieser forderte, ein ganzes Zimmer mit Gold auffüllen zu lassen, um Atahualpa im Gegenzug freizulassen. Die Inkas brachten wochenlang unglaubliche Goldschätze in das "Cuarrto del Rescate" (schätzungsweise 17 bis 18 Tonnen Gold und Silber). Es kam wie es kommen musste: Pizarro verurteilte Atahualpa nichtsdestotrotz zum Tod. So wurde er am 26. Juli 1533 hingerichtet. Die Spanier, die nun in Besitz von immensen Goldkunstwerken waren, ließen die Schätze zu Barren einschmelzen und vernichteten somit einmalige Kunstwerke.
(Quelle: Peru - Reisehandbuch, DuMont Reiseverlag, 2. Auflage 2013)

Am Samstag machten wir einen Ausflug zu den bekannten "Baños del Inca". Diesen Thermalquellen werden Heilkräfte nachgesagt. Gebadet haben wir dort nicht, wir haben sie uns von außen angeschaut ;-)


ganz links seht ihr Clara, die auch eine Freiwillige ist und ganz rechts steht Jana
Der Sonntag startete mit einem mega Frühstück, das wir mit den Mädels gezaubert haben:
und dann ging es hoch zum ""Cumbe Mayo", eine Anlage aus der Zeit vor den Inkas. Dort sind wir herumgewandert und haben uns alles angeschaut.


Leben im Nirgendwo


Da ging es durch (niemand ist stecken geblieben :-D )

Aquädukte zur Bewässerung der Felder während der Inkazeit

Habe den gefährlichen Sprung gewagt :-D

mit Inschriften der Inkas


Cuy...endlich Meerschweinchen!

An diesem Tag gab es auch zum ersten Mal die peruanische Delikatesse Meerschweinchen. Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig wie die Tierchen serviert werden, aber geschmeckt hat es!

Am Montag haben wir dann noch die Schule besucht, in der Jana arbeitet. Die Schule wird von Kindern aus sozialschwachen Familien besucht. Die Kinder waren echt zuckersüß und meine blonden Haare wurden ausgiebig bestaunt :-)
In der Pause gab es ein kurzes Volleyballturnier zwischen der 3. und 4. Klasse -  die Peruaner können nämlich nicht nur ausgezeichnet tanzen, sie sind auch noch super Volleyballspieler.
Abends ging es wieder zurück nach Ricardo Palma, was für ein schönes Wochenende!

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