Mittwoch, 23. März 2016

Hoher Besuch (7. Monat fast ✓)

Besuch aus der Heimat

Letzten Dienstag ist meine Freundin Marie aus dem weit entfernten Deutschland zu Besuch gekommen.  Eine Woche ist seitdem vergangen und sie hat fleißig im Projekt mitgeholfen :-)
Außerdem konnte sie alles hier kennenlernen und ich konnte ihr Lima und Umgebung zeigen!
Aus Zeitgründen werde ich Fotos von der vergangenen Woche sprechen lassen ;-)

Geburtstag der kanadischen Freiwilligen Marie-Claire :-)

Kuchen aufschneiden ist mein Ding!
Arbeitsauftrag: Schokokügelchen abzählen, in Tüten verpacken und einschweißen (sehr leckere Arbeit :-D )

Wochenende:

Ausflug zum San Christobal


Aussicht über ganz Lima

Surfen

Ein Bild mit 2 waschechten Surfgirls und ich :-D
 Die beiden Mädels hatten den Trick echt raus! Ich habe das Surfbrett meistens von unten betrachtet, hatte aber trotzdem viel Spaß.


Besuch des peruanischen Kongresses

Peruanische Politiker bei der Arbeit
Wir sind richtige Peruaner: Mittagessen Anticuchos (Rinderherzen)
So meine Lieben, ich muss los. Morgen geht es nämlich circa 2,5 Wochen mit Marie auf Reisen und mein Rucksack packt sich leider nicht von alleine. Unsere Tour: Ica (Sanddünensssurfing) - Arequipa (Besuch eines Canyons) - Puno (Schwimmende Inseln) - Cusco (Machu Picchu) - Iquitos (Dschungeltour). Ich melde mich mit Reiseberichten, wenn ich wieder da bin!
Ich wünsche euch schöne Ostertage und lasst euch die Ostereier schmecken.

Dienstag, 8. März 2016

Feliz cumpleaños Julio

Hola chicos,

wieder einmal melde ich mich :-)


Heute hatte ich ein tierisches Erlebnis, das ich so schnell nicht mehr erleben möchte. In meinem Haar haben es sich ein paar Läuse bequem gemacht, die ich mir 100 prozentig bei den Kindern eingefangen habe :-D Jetzt sind sie dank einem speziellem Shampoo weg und kommen hoffentlich nie wieder!

Ein bisschen Kultur schadet nicht: 

Am Wochenende ging es ins Kunstmuseum nach Lima. Es war echt interessant, sich die vielen Kunstwerke anzuschauen.

Bild von der Hinrichtung des letzten Inkaherrschers Atahualpa
Kein pures Gold: die spanischen Eroberer sind darauf hereingefallen.
Hier ein interessanter Beitrag zur Bedeutung des Goldes für die Inkas: http://www.urlaub-reisen-peru.de/Gold.html


Julios Geburtstag:

Am 04.03. war Julios 8. Geburtstag und der wurde natürlich mit leckerer Schokotorte gefeiert! Außerdem waren wir im Kino und haben uns "Alvin und die Chipmunks" angeschaut - Julio war begeistert :-D

Julio hat die Geburtstagskerze ausgepustet
Julio im Schokotortenparadies ;-)

Von der Arbeit:

In den vergangenen zwei Wochen haben Franzi, Pamela (peruanische Freiwillige), Marie-Claire (kanadische Freiwillige), Eloysa (die Apothekerin) und ich jeden Tag damit verbracht gefühlt 3 Millionen abgelaufene Tabletten alphabetisch zu sortieren und zu zählen. Nach den 10 Tagen wurden die Medikamente anschließend von der Administratorin nach Lima gebracht, die Liste (die von uns nach dem Sortieren erstellt wurde) wurde von dem Krankenhaus gecheckt, die Pastillen wieder zu einem Haufen zusammengeschmissen und anschließend verbrannt. Naja, wenigstens hat die Aktion dem Hogar so circa 2500 Soles (umgerechnet 650 €) gespart. Dank einem Deal, den die Administratorin ausgehandelt hat, musste der Hogar nämlich keine Entsorgungskosten zahlen.
Als Dankeschön für unsere Arbeit hat Nancy, die Administratorin, uns zum Pizzaessen nach Chaclacayo (ein Nachbarort) eingeladen und ich durfte zum ersten Mal hier richtig leckere Pizza genießen.

Pastillen wohin das Auge reicht!
Alle alphabetisch in Plastiktüten sortiert
Pamela und ich haben Spaß :-D

Nächste Woche kommt spontan meine Freundin Marie vorbei. Sie bleibt 10 Tage mit mir im Projekt und danach reisen wir circa 2,5 Wochen durch Peru - endlich lerne ich das Land kennen. Ich kann es kaum erwarten :-)

Dienstag, 1. März 2016

Es ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen! (6. Monat ✓)

Eigentlich habe ich euch hier ja immer etwas von den Dingen, die es hier zu sehen gibt, von der Arbeit und meinem peruanischen Leben vorgeschwärmt. Diesen Eintrag möchte ich nutzen, um euch einmal von der anderen Seite zu berichten.



Von meinem Projekt bin ich im Moment ein bisschen ernüchtert.

Das liegt zum einen an der Arbeit in der Küche. Statt kochen zu lernen, verbringen wir den Großteil der Zeit mit Tische abwischen, Gemüse schnipseln und Geschirr abtrocknen. Auf unser Nachfragen, ob die Köchin uns vielleicht richtiges Kochen beibringen könne, folgte eine 30 sekündige Erklärung, wie man den Liquador zubereitet und damit hatte sich das Thema „Unterrichten der Freiwilligen“ für sie auch erledigt. Deswegen sind wir nach wie vor die meiste Zeit in der Küche vom Geschirrabtrocknen, Tische abwischen und dem Erledigen von allem sonstigen Kleinkram eher gelangweilt als erfüllt.



Ein weiteres Problem ist die Arbeitsweise einiger Mitarbeiter des Hogar. So fällt es mir schwer zu akzeptieren, dass einige der Krankenpfleger ihren Aufgaben nicht nachkommen. Vor kurzem ist es vorgekommen, dass einem Patienten über zwei Tage die Windeln nicht gewechselt wurden und er nach dem Wochenende von reichlich Fliegen umkreist wurde. Ein anderes Mal hat sich herausgestellt, dass Juan, der einzige Patient, der für seinen Aufenthalt hier bezahlt, seit 10 Tagen nicht geduscht wurde.



Des Weiteren sehe ich die Unterbringung und den Umgang mit den Kindern als kritisch an. In der Pediatrie sind die neun Kinder auf kleinstem Raum eingepfercht und bei der Mehrzahl der Krankenschwestern, die dort oben arbeiten, kann ich mir kaum vorstellen, dass sie mit ihrer Art ein guter Familienersatz für die Kinder sind. Außerdem ist es so, dass das Verhalten des Problemkindes Jhon langsam auch auf die anderen Kinder abfärbt. So haben einige der Kinder sich von Jhon abgeguckt ihren Kopf gegen die Wand zu hauen, sobald ihnen etwas missfällt. Doch trotz Hinweis an die Administratorin, dass das so keine tragbare Situation ist, scheint kein Ende in Sicht. Stattdessen wird fleißig überlegt, wie noch weitere Kinder in diesem winzigen Raum Platz finden könnten.

Generell hat sich das Klima im Hogar in den letzten Monaten eher verschlechtert, da viele Mitarbeiter unzufrieden sind. Das liegt zum einen daran, dass sich die finanzielle Situation des Hogar drastisch verschlechtert hat, da ein wichtiger Spender seine Zahlungen eingestellt hat und über zwei Monate die Gehaltszahlungen nicht vollständig geleistet werden konnten. Hinzu kommt der Umgang der Administratorin mit den Mitarbeitern.


 
Trotzdem ist das Arbeiten als Freiwillige die meiste Zeit echt schön, da ich super selbstständig arbeiten kann und quasi "meine eigene Chefin" bin. Und ich bereue es keine Sekunde mich für dieses Jahr entschieden zu haben (wie ich mittlerweile ja schon circa 100 Male betont habe :-D). Nichtsdestotrotz finde ich es wichtig, dass ihr auch erfahrt, dass hier nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist ;-)