Donnerstag, 8. Oktober 2015

Do you speak English?

Ein bisschen was über die Englischkenntnisse der Peruaner:

Sind wir "Gringas" (Weiße mit blondem Haar) irgendwo unterwegs, werden wir ständig mit "hello" gegrüßt. Das lässt den Trugschluss zu, man könnte (sobald man auf Spanisch nicht mehr weiterkommt) easy ins Englische wechseln.
Weit gefehlt: leider musste ich feststellen, dass die Englischkenntnisse der meisten Peruaner sehr schlecht bis gar nicht vorhanden sind.
Als wir eines Nachmittags Julio von der Schule abgeholt haben, sprach uns eine der Lehrerinnen an: "Do you speak English?" Ich konnte es natürlich im ersten Moment kaum fassen: haben wir tatsächlich jemanden gefunden, der Englisch spricht?? Enthusiastisch antwortete ich: "Yes, of course.". Ihre ernüchternde Antwort darauf war: "But I don't.". Tja, in dem Moment habe ich wohl ziemlich doof aus der Wäsche geschaut :-D

Im Generellen werden hier alle englischen Wörter sehr seltsam ausgesprochen.
Ein paar Beispiele:

Whatsapp: Wossapp
Facebook: Fäbuk
Starbucks: Starbuck (wird so ausgesprochen wie es geschrieben wird, das "u" bleibt ein "u")
Ketchup: Kätschu

Ein bisschen über die Arbeit:


Mit Julio, der an einem Gendefekt leidet, geht es drei Mal die Woche zur Therapie nach Chosica. Montags und mittwochs gehen wir zur Physiotherapie, freitags zur Psychopädagogin. Um ihm die Therapie zu versüßen, waren wir diesen Montag nach der Physiotherapie Eis essen.


Das ist Julio (7 Jahre)

Auch wenn er alleine essen kann: gefüttert werden ist doch sooo schön ;-)
Julios Lieblingsbeschäftigung: Licht an- und ausschalten

Sport ist Mord:

Mein peraunisches Leben ist im Moment ziemlich sportlich (mal schauen wie lange das anhält). Wir haben schon in verschiedene Kurse geschnuppert und gehen jetzt regelmäßig ins Fitnessstudio, um das Tanzbein zu schwingen. Natürlich kann ich bei weitem nicht mit den Peruanern mithalten, die den Rhythmus wohl einfach im Blut haben. Bei den komplizierten Schritten gilt für mich eher das Motto: dabei sein ist alles :-D Aber Spaß habe ich auf jeden Fall! Auch wenn die Farbe meines Gesichtes nach der Sportstunde schon des öfteren mit der einer Tomate verglichen wurde (Peruaner sind nicht sehr charmant :-D).

Das Wochenende:

Übers Wochenende wurden wir von Maria Pia, die als Psychologin gegenüber von der Hogar arbeitet, nach Lima eingeladen. So machten wir uns Freitagabend mit vollbepackten Rucksäcken auf den Weg. In Lima angekommen haben wir erst mal in der Plaza Vea (einer großen Supermaktkette) "Pollo a la braza" (= Hühnchenschenkel) und gutes deutsches Bier (Löwenbräu) eingekauft und uns einen schönen Abend im Haus von Maria Pia gemacht.
In diesem 90 cm Bett haben Franzi und ich kuschelig zu zweit geschlafen, es ist zum Glück keiner raus gepurzelt ;-)
Rechts: Maria Pia

Samstag ging es ins Zentrum von Lima und wir haben das "Museo del Oro" (Museum des Goldes) besucht. Hier gab es alle möglichen Fundstücke aus der Inkazeit zu bestaunen.


Taschenrechner der Inkas


Haarschmuck

Nachmittags haben wir uns eine Prozession, die es momentan zu Ehren des "Señor de los Milagros" gibt, angeschaut. Dabei handelt es sich um ein katholisches Fest, das eigentlich erst am 18. Oktober in Lima gefeiert wird. Eine Bahre mit einem Bild Christus wird hierbei feierlich durch die Stadt getragen, begleitet von Tausenden Gläubigen und viel Musik (wer nähere Hintergrundinformationen lesen möchte, klickt hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Se%C3%B1or_de_los_Milagros und wer sich das Spektakel mal kurz auf Youtube anschauen möchte, klickt hier: https://www.youtube.com/watch?v=Ai2gVQlgAgQ).

Ein Kunstwerk aus bunten Sägespänen

So sah die Bahre aus, die durch Lima getragen wurde
Viele Männer und Frauen tragen lilane Gewänder

Nachts haben wir dann noch einen Abstecher nach Miraflores gemacht und haben die wunderschöne Aussicht aufs Meer genossen. Anschließend ging es noch zum nahegelegenen Stadtteil "Barrancos", in dem es viele Bars, Clubs und Restaurants gibt. Dort lauschten wir zwei kolumbianischen Straßenmusikern (...die auch einen Youtubechannel haben: https://www.youtube.com/watch?v=PcGapscHf1M). Danach sind wir hundemüde ins Bett gefallen.

Ausblick von Miraflores



Das Einkaufszentrum

Sonntag haben wir uns einen gemütlichen Tag in einem (ziemlich europäischen) Einkaufszentrum gemacht.

 
Abends sind Franzi und ich dann noch zu einer Parade, die anlässlich zum Geburtstag von dem Nachbarort Chosica veranstaltet wurde, gefahren. Die Peruaner feiern viel und über mehrere Tage, der eigentliche Geburtstag ist nämlich erst am kommenden Sonntag. Naja, man kann ja nie genug feiern :-D Zufälligerweise haben wir dort zwei Mädels aus Amerika kennengelernt, die auf der Durchreise waren und waren mit den beiden noch leckeren Pisco Sour trinken :-D
Feuerwerk darf bei keiner Festlichkeit fehlen
Ein sehr cooler Abend!

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