San Pedro de Casta
Dieses Wochenende ging es hoch hinaus. Am Samstag sind wir in das Dorf " San Pedro de Casta" gefahren, das sich in circa 3.200 Meter Höhe befindet. Es liegt am Fuße des bekannten Berges "Marcahuasi" (den wir selbstverständlich noch an einem der kommenden Wochenenden erklimmen werden :-D). Da Padre Eduardo, der in der Pfarrei direkt gegenüber vom Hogar arbeitet, in dem Dorf eine Messe halten sollte, hat er uns kurzerhand gefragt, ob wir nicht Lust haben mitzukommen. Da haben wir natürlich ohne zu Zögern ja gesagt :-). Deswegen ging es am Samstagmorgen mit dem Taxi, das uns direkt vor der Haustür eingesammelt hat (was für ein Luxus), los. Noch etwas müde vom vorherigen Abend (an dem wir das erste Mal hier feiern waren) machte ich mich auf eine ruhige Fahrt gefasst, in der ich auch ein paar Minuten Schlaf nahholen wollte. Doch weit gefehlt: da die Fahrt spektakulärer war, als ich es mir vorgestellt habe, habe ich meine Augen keine Sekunde geschlossen!
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Breit ist diese Straße echt nicht |
Der einzige Weg nach "San Pedro de Casta" führt über Serpentinen nach oben. Dieser Serpentinenweg ist eigentlich einspurig, aber da dies der einzige Weg ist, wird er für Auf- und Abfahrt genutzt. Dementsprechend habe ich die ganze Zeit gehofft, dass uns kein Gegenverkehr begegnet. Es kam aber natürlich so wie es kommen musste: nach ca. 30 Minuten kam uns ein großer Reisebus entgegen, natürlich an einer besonders engen Stelle. Unser Taxifahrer legte völlig unvefroren den Rückwärtsgang, setzte bis kurz vorm Abgrund zurück. Ich habe die ganze Zeit "no, no, no" vor mich hingemurmelt und habe mein Leben schon an mir vorbeiziehen sehen :-D Als der Bus an uns vorbei gefahren ist und wir immer noch auf dem Serpentinenweg waren, ist mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Der Taxifahrer hat wahrscheinlich innerlich die Augen über die schissrigen Ausländer verdreht, schließlich ist er die Route schon seeehr oft gefahren.
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Neeeeein, Gegenverkehr! |
Im Dorf angekommen ging es direkt abenteuerlich weiter. Hatte ich mich darauf eingestellt, dass wir dort eine ganz normale Messe feiern werden, stellte ich dort fest, dass es sich um ein einmonatiges Gedenken an einen 22 Jährigen handelte, der dort in den Bergen abgestürzt und ums Leben gekommen ist. Da die Peruaner sehr gläubig sind, wollte die Familie die Unglücksstelle segnen lassen. Also machten wir uns auf einem Trampelpfad (den Abgrund direkt neben uns) auf den Weg. Mir ist mein Herz auf dem Weg zur Unglücksstelle nicht nur einmal stehen geblieben. Während die Peruaner und Franzi (meine Mitfreiwillige) trittsicher und in kürzester Zeit voran kamen, bewegte ich mich nur mit Trippelschritten von der Stelle, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Muss ziemlich witzig ausgesehen haben :-D
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Segnung der Unglücksstelle |
Als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, konnte ich endlich die wunderschöne Aussicht genießen.
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Ausblick auf San Pedro de Casta |
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Einfache Hütten mit Wellblechdächern |
Nach dieser abenteuerlichen Erfahrung wurden wir zum Frühstück eingeladen. Bei dem "Frühstück" handelte es sich um eine komplette Mahlzeit.
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Hühnchen, Reis, Kartoffel...das gab es zum Frühstück und zum Mittagessen |
Pachamanca
Bei Pachamanca handelt es sich um ein peruanisches Nationalgericht. Das besondere an diesem Gericht ist, dass es in einem "Erdofen" zubereitet wird. Hierfür werden heiße Steine in einen mit Ziegelsteinen erbauten "Ofen" gelegt. Die Komponenten des Essens (bei uns Bohnen, Hühnchen, Schwein, Kartoffeln und Camote) werden darauf gelegt, das ganze wird mit Planen abgedeckt, mit Erde zugeschüttet und gegart. Eine sehr aufwendiges Zubereitung, die wir bei einem Pachamancafest in Santa Eulalia (einem Ort in der Nähe) bestaunen durften.
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Hühnchen, Kartoffeln und Camote (das orangene kartoffelähnliche Gemüse) werden zusammen gegart. |
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Das leckere Endergebnis |
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